Tiefe Hirnstimulation mit dem Hirnschrittmacher

Es stehen zwei Arten von Hirnschrittmachern für die Tiefe Hirnstimulation zur Verfügung.

Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Stimulator-Arten liegt in der Funktionsdauer des Systems. Das Vercise Genus™ R16 System hält mindestens 25 Jahre* und muss regelmäßig aufgeladen werden. Das Aufladen ist ganz einfach und kann leicht erlernt werden. Das Vercise Genus™ P16 System hält 3,5 Jahre*. Danach ist ein operativer Austausch des Stimulators erforderlich. Dieses System muss nicht wiederaufgeladen werden. Obwohl beide Typen von Hirnschrittmachern dieselbe Kerntechnologie verwenden, bieten sie jeweils einige individuelle Vorteile.

Alle unsere THS-Geräte sind unter Einhaltung gewisser Bedingungen für eine MRTBildgebung zugelassen. Wie bei allen Metallimplantaten (z. B. Herzschrittmachern) müssen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, wenn ein Patient / eine Patientin eine MRT-Untersuchung erhalten soll.

Vor einem MRT-Scan müssen Sie die THS-Fernbedienung vollständig aufladen. Wenn Sie einen wiederaufladbaren Stimulator haben, müssen Sie auch diesen vollständig aufladen. Um die MRT-Untersuchung zu ermöglichen, versetzt eine Fachkraft Ihren Stimulator in den MRT-Modus, der die Stimulation für die Dauer des Scans abschaltet, um die maximale Sicherheit für Sie zu gewährleisten.

Ihr behandelnder Arzt bzw. Ihre Ärztin kann Ihnen weitere Informationen über die MRTBedingungen geben.

Wir bieten zwei Arten von DBS-Elektroden an, die mit dem Stimulator verbunden werden, Standardelektroden und direktionale Elektroden.

Beide DBS-Elektroden verfügen über ein robustes Elektrodendesign mit innovativer Multilumenkonstruktion, das für Haltbarkeit und Langlebigkeit konzipiert wurde. So kann die Therapie dauerhaft aufrecht erhalten werden. Für beide Elektroden erfolgt die Stimulation mit der MICC-Technologie, zu deutsch "mehrfach unabhängige Stromquellen".

Dieser technische Begriff bedeutet für Sie als Patient:in, dass die milden Stromimpluse in Ihrem Gehirn sehr fein dosiert und präzise gesteuert werden können. So kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt die Stimulation jederzeit anpassen, wenn sich Ihre Krankheit verändert oder die Einstellung noch nicht ideal ist.

Welche Elektrode für Ihre Symptome und Ihre Erkrankung in Frage kommt, wird Ihr behandelndes Ärzt:innenteam mit Ihnen besprechen.

Jeder Mensch ist einzigartig, genau wie Ihr Gehirn. Die betroffenen Strukturen im Gehirn sind extrem klein und unterschiedlich geformt.

Unsere THS-Systeme sind mit einer branchenführenden Stimulations-Technologie ausgestattet, die es Ihrem Ärzt:innenteam ermöglicht, Ihre Therapie präzise zu steuern und flexibel an Ihre Krankheit und Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Nur Boston Scientific bietet Ihnen eine direktionale Stimulation mit mehrfach unabhängigen Stromquellen.

Mehrfach unabhängige Stromregelungstechnologie (Multiple Independent Current Control, MICC) ist ein langer Name für ein einfaches und elegantes Design. In der MICC sorgen 16 einzelne Stromquellen dafür, dass jeder Kontakt an den THS-Elektroden angesteuert wird. Die MICC kann verwendet werden, um die Stimulation Ihrer individuellen Hirnregion zu formen und sicherzustellen, dass die Stimulation immer gleich bleibt, auch wenn es Veränderungen in Ihrem Gehirn gibt.

"Direktionale Stimulation" bedeutet, dass der Strom in Ihrem Gehirn so gesteuert werden kann, dass nur die Hirnareale elektrisch stimuliert werden, die stimuliert werden sollen. Hirnregionen, deren Aktivierung Nebenwirkungen verursachen würde, können durch die direktionale Stimulation ausgespart werden.

Die Art, wie Ihr THS-Gerät programmiert ist, wird im Rahmen der Nachsorge im THSZentrum normalerweise immer wieder überprüft und verbessert. Es kann einige Zeit dauern, bis die Therapie so eingestellt ist, dass höchste Wirksamkeit bei gleichzeitig minimalen Nebenwirkungen erreicht ist. Dazu sind in der Regel mehrere Programmierungssitzungen notwendig. Auch wenn sich Ihre Krankheit verändert, können Anpassungen in der Programmierung notwendig sein.

Mit Hilfe der bildgebungsbasierten Programmierung kann Ihr Arzt / Ihre Ärztin genau sehen, wo sich Ihre Elektroden befinden und wo genau die Stimulation erfolgen sollte.

Diese Technologie arbeitet mit computergenerierten Gehirnmodellen, die für jeden Patienten / jede Patientin individuell erstellt werden. Anhand dieser Gehirnmodelle kann Ihr Arzt / Ihre Ärztin bereits vor dem eigentlichen Nachsorgetermin für Sie ganz individuell zahlreiche Stimulationsprogramme auf ihre Wirksamkeit überprüfen, basierend auf der Lage Ihrer Elektroden.

Bildgebungsgesteuerte Programmierung
Ausschnitt aus dem Computermodell des Gehirns mit der THS-Elektrode (gelb) und den zu stimulierenden Strukturen (blaue, rote und grüne Bereiche).
Im Vergleich dazu das entsprechende MRT-Bild des Gehirns in verschiedenen Perspektiven. Die farbigen Linien im MRT-Bild entsprechen dabei den farbigen Bereichen im Computermodell.

Prof. Capetian erläutert, wie die StimView™ XT Software bei der bildgebungsbasierten Programmierung eingesetzt wird.

Haben Sie bereits ein DBS-Gerät von einem anderen Hersteller, das in naher Zukunft ausgetauscht werden muss? Dann können auch Sie von den innovativen Therapieoptionen von Boston Scientific profitieren. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, mit Hilfe von speziellen Adaptern auf das neueste Hirnschrittmacher-Modell von Boston Scientific umzurüsten.

Beim Aggregatwechsel, also dem Austausch des Hirnschrittmachers, wird nur der Hirnschrittmacher in der Brust oder im Bauch ausgetauscht. Die implantierten Elektroden im Gehirn und die Verlängerungskabel müssen nicht ersetzt werden.

Für den Aggregatwechsel werden Sie für kurze Zeit stationär im Krankenhaus aufgenommen. Dieser Eingriff ist kürzer und einfacher als die erste Implantation. Der Hirnschrittmacher wird sofort bei Implantation eingeschaltet, sodass die Therapie nahtlos weitergeht.

Wenn Sie zuvor einen Hirnschrittmacher von einer anderen Firma als Boston Scientific hatten, dann werden die vorhandenen implantierten Elektroden durch einen speziellen Adapter mit dem THS-Gerät von Boston Scientific verbunden. Der neue Hirnschrittmacher wird Dank der innovativen Boston-Programmier-Software einfach und ohne großen zeitlichen Aufwand neu programmiert.

Die Hirnschrittmacher von Boston Scientific verfügen über eine Reihe von Eigenschaften, die eine besonders präzise und individuelle Steuerung der Therapie ermöglichen. Zum einen sind die Strukturen im Gehirn, die stimuliert werden sollen, extrem klein. Daher ist Präzision bei der Stimulation so wichtig, denn die Herausforderung besteht darin, die gewünschten Bereiche gezielt zu stimulieren, ohne benachbarte Strukturen zu beeinträchtigen.

Durch MICC und mit Hilfe von direktionalen Elektroden können die Hirnschrittmacher von Boston Scientific die gewünschten Gehirnareale sehr präzise stimulieren.

Zum anderen ist jeder Mensch – und jedes Gehirn! – einzigartig. Die Hirnschrittmacher von Boston Scientific ermöglichen es, dass Ihre Stimulation auf Sie individuell angepasst wird.

Zudem sind die Hirnschrittmacher von Boston Scientific extrem leicht und schmal und sie haben eine glatte, sanft abgerundete Form. Das optimiert den Tragekomfort und verringert die Sichtbarkeit nach der Implantation.

Und noch einen Vorteil bieten die Hirnschrittmacher von Boston Scientific: Sie sind sehr langlebig. Unser wiederaufladbarer Vercise Genus™ Stimulator besitzt eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren*. Dadurch müssen weniger Aggregatwechsel erfolgen.

Und das allerbeste: Die neueste Vercise-Modelle kann man sogar updaten. Genau wie bei einem Computer oder Mobiltelefon können neue Features einfach durch ein Update auf das Gerät gespielt werden. So ist Ihre Therapie immer auf dem neuesten Stand der Technik.

Wenn Sie bereits einen Hirnschrittmacher einer anderen Firma implantiert haben, dann kann dieser mit Hilfe eines speziellen Adapters bei einem Aggregatwechsel gegen ein Gerät von Boston Scientific getauscht werden. So können Sie auf eine Vielzahl von Programmieroptionen zugreifen, um noch gezielter eine für Sie maßgeschneiderte Therapie zu erhalten.

*Ergebnisse aus Fallstudien stellen nicht zwangsläufig eine Vorhersage für Ergebnisse in anderen Fällen dar. Die Ergebnisse in anderen Fällen können davon abweichen.