Was ist Essentieller Tremor?
Essentieller Tremor ist eine Bewegungsstörung, die durch ein unwillkürliches Zittern, den sogenannten Tremor, gekennzeichnet ist. Das Zittern kann unterschiedliche Bereiche des Körpers betreffen, z. B. Hände, Arme, Zunge, Kinn oder Kopf. Die untere Körperhälfte ist nur selten betroffen.
Der Essentielle Tremor ist die häufigste Bewegungsstörung und kommt viel häufiger vor als Parkinson: Forschungen weisen darauf hin, dass circa jeder Sechzigste an Essentiellem Tremor leidet.
Was sind die Ursachen für Essentiellen Tremor?
Die genaue Ursache für den Essentiellen Tremor ist unbekannt, es wird jedoch angenommen, dass es sich dabei um eine Störung der Kommunikation zwischen mehreren Hirnarealen, unter anderem dem Thalamus, dem Kleinhirn und dem Hirnstamm handelt. Es gibt Hinweise darauf, dass bei einigen Patient:innen eine erbliche Komponente zum essentiellen Tremor beiträgt. Die meisten Menschen, die an Essentiellem Tremor leiden, entwickeln die Symptome im mittleren bis späten Erwachsenenalter, zwischen 40 und 60 Jahren.
Wie ist die Lebenserwartung bei Essentiellem Tremor?
Der Essentielle Tremor ist in der Regel nicht mit einer verkürzten Lebenserwartung verbunden. Es handelt sich um eine langsam fortschreitende, nicht lebensbedrohliche Erkrankung. Menschen mit Essentiellem Tremor haben normalerweise eine normale Lebenserwartung.
Was sind die typischen Symptome von Essentiellem Tremor?
Die Symptome können je nach Person variieren. Wichtige Merkmale des Essentiellen Tremors sind:
Zu den Symptomen gehören unkontrollierbares Zittern, das nur für kurze Zeit auftritt, eine zittrige Stimme, Kopfnicken und in seltenen Fällen auch Gleichgewichtsprobleme.
Es kann sein, dass das Zittern in Phasen emotionaler Belastung schlimmer wird oder dass es sich bei bestimmten Tätigkeiten verschlimmert, z. B. beim Heben einer Tasse Kaffee.
Es können auch Angstzustände hinzukommen.
Möglich ist auch, dass das Zittern im Ruhezustand abnimmt.
Welche weiteren Therapieoptionen gibt bei Essentiellem Tremor?
Als Ergänzung der medikamentösen Therapie kann physikalische Therapie oder Physiotherapie bei Essentiellem Tremor hilfreich sein, insbesondere um die Muskelkraft zu stärken und die Bewegungskoordination zu verbessern. Auch ein Gangtraining kann helfen, die Stabilität beim Gehen zu verbessern und Stürze zu verhindern.
Wie funktioniert die Tiefe Hirnstimulation bei EssentiellemTremor?
Die Tiefe Hirnstimulation ist ein neurochirurgisches Verfahren, bei dem ein Chirurg / eine Chirurgin einen oder zwei Drähte (bezeichnet als Elektroden) in das Gehirn einsetzt.
Diese Elektroden sind mit einem Gerät verbunden, das in Größe und Form einem Herzschrittmacher ähnelt. Dieser sog. Hirnschrittmacher stimuliert mit Hilfe der Elektroden bestimmte Bereiche im Gehirn, um die Symptome der Bewegungsstörung zu mildern.
Die Stimulation kann beim Regeln der falschen Signalgebung im Gehirn helfen und einige Symptome der Bewegungsstörung verbessern. Viele Patient:innen können wieder alltägliche Aktivitäten ausführen, die zuvor unmöglich waren.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin darüber, ob diese Behandlung für Sie geeignet ist.
Damit Sie für einen THS-Eingriff infrage kommen, ist größtmögliche körperliche Fitness eine Voraussetzung.
Kommt die Tiefe Hirnstimulation für mich in Frage?
Patient:innen mit Dystonie sind ideale Kandidat:innen für die Tiefe Hirnstimulation, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
Besprechen Sie mit den Sie betreuenden Expert:innen für Bewegungsstörungen, ob die Tiefe Hirnstimulation eine für Sie geeignete Behandlungsoption ist.
Wenn Sie die Tiefe Hirnstimulation in Erwägung ziehen, benötigen Sie von Ihrem Hausarzt / Ihrer Hausärztin eine Überweisung zu einem Facharzt / einer Fachärztin für Neurologie, Gerontologie oder Neurochirurgie mit Spezialisierung auf Bewegungsstörungen.
Nach der Überweisung durchlaufen Sie einen detaillierten Auswahlprozess. Wenn Sie als geeignet eingestuft werden, erhalten Sie einen OP-Termin.
Tipp: Sie können unseren Klinikfinder nutzen, um das für Sie nächstgelegene Zentrum zu finden.